Jesus und die Ehebrecherin, Kathedrale Peter und Paul, Troyes
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Aus dem
heiligen Evangelium nach Johannes 8
In jener Zeit
1ging Jesus zum Ölberg.
2Am frühen Morgen begab er
sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte
es.
3Da brachten die
Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden
war. Sie stellten sie in die Mitte
4und sagten zu ihm: Meister,
diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.
5Mose hat uns im Gesetz
vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst
du?
6Mit dieser Frage wollten sie
ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber
bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
7Als sie hartnäckig
weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde
ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.
8Und er bückte sich wieder
und schrieb auf die Erde.
9Als sie seine Antwort gehört
hatten, ging einer nach dem Anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb
allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand.
10Er richtete sich auf und
sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner
verurteilt?
11Sie antwortete: Keiner,
Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige
von jetzt an nicht mehr!
Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte,
und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht.
(Hebr 5,7, 2. Lesung vom 5. Sonntag in der Fastenzeit)
Fürwahr, er trug unsere Krankheit Jesaja 53,4
27 Jetzt ist meine Seele erschüttert.
Was soll ich sagen:
Vater, rette mich aus dieser Stunde?
Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. 28 Vater, verherrliche deinen Namen! (Joh 12,27; aus dem Evangelium des 5. Fastensonntags)
Wie
der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn
lebendig, wen er will
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Aus dem
heiligen Evangelium nach Johannes 5
In jener Zeit
17entgegnete Jesus den Juden:
Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am
Werk.
18Darum waren die Juden noch
mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch
Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott
gleichstellte.
19Jesus aber sagte zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur,
wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in
gleicher Weise der Sohn.
20Denn der Vater liebt den
Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen,
so dass ihr staunen werdet.
21Denn wie der Vater die Toten
auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er
will.
22Auch richtet der Vater
niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn
übertragen,
23damit alle den Sohn ehren,
wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der
ihn gesandt hat.
24Amen, amen, ich sage euch:
Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er
kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben
hinübergegangen.
25Amen, amen, ich sage euch:
Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes
Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden
leben.
26Denn wie der Vater das Leben
in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu
haben.
27Und er hat ihm Vollmacht
gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist.
28Wundert euch nicht darüber!
Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme
hören
29und herauskommen werden: Die
das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben,
zum Gericht.
30Von mir selbst aus kann ich
nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist
gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen,
der mich gesandt hat.
steh auf, nimm deine Bahre und geh! St Mary Abbots, London
Sofort
wurde der Mann gesund
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Aus dem
heiligen Evangelium nach Johannes 5
1Es war ein
Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
2In Jerusalem gibt es beim
Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf
hebräisch Betesda.
3In diesen Hallen lagen viele
Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte.
5Dort lag auch ein Mann, der
schon achtunddreißig Jahre krank war.
6Als Jesus ihn dort liegen
sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund
werden?
7Der Kranke antwortete ihm:
Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den
Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir
hinein.
8Da sagte Jesus zu ihm: Steh
auf, nimm deine Bahre und geh!
9Sofort wurde der Mann
gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein
Sabbat.
10Da sagten die Juden zu dem
Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht
tragen.
11Er erwiderte: Der Mann, der
mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und
geh!
12Sie fragten ihn: Wer ist das
denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh?
13Der Geheilte wusste aber
nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große
Menschenmenge angesammelt hatte.
14Später traf ihn Jesus im
Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir
nicht noch Schlimmeres zustößt.
15Der Mann ging fort und
teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht
hatte.
16Daraufhin verfolgten die
Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte.
Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, damit die Welt durch ihn gerettet wird
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus: 14 Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15 damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. 16 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
(aus dem Evangelium des 4. Fastensonntags, B)
der Menschensohn muss erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern das ewige Leben hat.
Namenstage:Kasimir, Casimir, Casimiro, Kázmér, Kazys
Gedenktag:4. März
Lebensdaten: geboren am 5. Oktober 1458 in Krakau, gestorben am 4. März 1484 in Grodno, heute Weißrussland
Lebensgeschichte:
Kasimir war der zweite Sohn des polnischen Jagiellonenkönigs Kasimir
IV. und seiner Frau Elisabeth von Habsburg. Er genoss eine hervorragende
Ausbildung und war bereits als Jugendlicher seiner Gelehrtheit und
Frömmigkeit wegen berühmt.
Dem erst 13jährigen bot der ungarische
Adel aus Unzufriedenheit mit König Matthias Corvinus den Thron von
Ungarn an, wohin sich Kasimir mit einer Armee in Bewegung setzte. Wegen
des Widerstands von Papst Sixtus IV., der eine Schwächung des
christlichen Militäreinsatzes gegen die Türken befürchtete, kam es
jedoch nicht zur Krönung. Es heißt, dass Kasimir darüber nicht unfroh
war, denn er hatte stärkere geistliche denn politische Neigungen. Sein
Vater sperrte ihn jedoch zur Strafe monatelang in eine Festung.
Als
sein Bruder Ladislaus König von Böhmen wurde, stieg Kasimir zum
polnischen Thronanwärter auf und vertrat zwei Jahre lang seinen Vater,
als dieser in Litauen weilte. In dieser Zeit regierte Kasimir mit großer
Weisheit und Gerechtigkeit und wurde als „Bruder und Beschützer der
Armen“ gefeiert. Da er ein Keuschheitsgelübde abgelegt hatte, lehnte er
jegliche Heiratsvorstellungen seiner Familie ab. Seine nächtelangen
Gebete und ständiges Fasten führten schließlich eine Lungenkrankheit
herbei, der er am 4. März 1484 auf einer Reise durch Litauen erlag.
Verehrung:
Die unverwesten Gebeine des heiligen Kasimir wurden mehrmals
umgebettet, bis sie in der Kasimir-Kapelle der Kathedrale von Vilnius
ihren endgültigen Ruheort fanden. Die Heiligsprechungsurkunde von 1521
ging infolge der Plünderung Roms verloren, so dass der Kult 1602
nochmals bestätigt wurde. 1636 wurde Kasimir zum Schutzheiligen der
Großmacht Polen-Litauen ausgerufen.
Darstellung: in der Nationaltracht Polens mit Krone und einer Lilie in der Hand
Patron: von Polen und Litauen, der Jugend, Helfer gegen Pest, Religions- und Vaterlandsfeinde